Sigmund Freud (1938/39)

ZeitZeichen

23.09.1939 - Der Todestag von Sigmund Freud

Stand: 09.03.2016, 10:19 Uhr

„Wo Es war, soll Ich werden.“ Das war sein Programm und die Quintessenz seines Lebenswerks: der Psychoanalyse. Sigmund Freuds erste Forschungen widmeten sich den Geschlechtsdrüsen der Aale. Die meisten seiner Wiener Zeitgenossen hätten viel dafür gegeben, wenn der 1856 geborene Mediziner bei Tieren geblieben wäre.

Von Jürgen Werth

Es zog ihn aber zum Kosmos der menschlichen Sexualität. Seinen Stammplatz fand er neben dem Kopfende einer Couch, wo er seinen Patienten zuhörte, weil er im Sprechen den ersten Schritt zur Heilung sah.

Er entzifferte Träume, enttarnte das Religiöse als Illusion, machte sich Gedanken über den Witz und seine Beziehung zum Unbewussten. Als Kulturtheoretiker führte er mythische Gestalten wie Ödipus und Moses in seine Schriften ein. Von den Nationalsozialisten wurden psychoanalytische Bücher öffentlich verbrannt.

Am Ende verblüffte Freud seine Mitarbeiter mit dem ironischen Geständnis, er sei kein Denker, sondern ein Abenteurer. Das Abenteuer seines Lebens endete im Londoner Exil.

Redaktion: Michael Rüger

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WDR ZeitZeichen 23.09.2014 14:34 Min. Verfügbar bis 20.09.2054 WDR 5


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