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ZeitZeichen

03.11.1954 - Der Todestag von Henri Matisse

Stand: 08.03.2016, 14:28 Uhr

"Die Kunst soll so beruhigend und erholend wie ein guter Lehnstuhl sein." Ein Satz von Henri Matisse. Nicht dass der Maler mit seiner Kunst einschläfern wollte, im Gegenteil. Lachanfälle beim Publikum, bissige Kommentare der Presse - während des Pariser Herbstsalons 1905 empören sich Besucher und Kritiker über das Porträt "Frau mit Hut" von Matisse.

Von Anke Rebbert

Die abgebildete Dame trägt ein farbenfrohes Kleid sowie ausladenden Kopfschmuck. Ein schönes Gesicht mit gelblichen Wangen, blaugelber Nase und einem grünen Streifen auf der Stirn. Der Künstler ist ein 36 jähriger Herr in korrektem Anzug. Er wirkt nicht wie ein fauve, ein wildes Tier - so nennen die Kritiker Henri Matisse - sondern eher wie ein Bankangestellter.

Seine "Frau mit Hut" löst eine künstlerische Revolution aus: den Fauvismus. Matisse geht von da an unbeirrbar seinen Weg. Er bricht mit den Regeln der Kunst, lässt sich von den Mustern orientalischer Stoffe inspirieren, malt flächige Bilder in starken, reinen Farben.

Obwohl Matisse sich abwertend über die abstrakte Malerei äußert, reduziert er die Bildformen im Laufe seines Künstlerlebens immer mehr bis zu den berühmten Scherenschnitten im späten Werk.

Redaktion: Hildegard Schulte

Die Sendung zum Nachhören und Download

WDR ZeitZeichen 03.11.2014 13:57 Min. Verfügbar bis 31.10.2024 WDR 5


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