1. Vatikanisches Konzil, zeitgenössische Xylografie

ZeitZeichen

18.07.1870 - Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes

Stand: 29.02.2016, 15:01 Uhr

Der Papst hat immer Recht? Falsch. Nur in Glaubens- und Sittenfragen, und nur dann, wenn er „ex cathedra“ spricht, in seiner Funktion als oberster Kirchenlehrer. Trotzdem. Die Lehre von der Infallibilität, der Unfehlbarkeit des Papstes, hat schon vor ihrer Verkündung als Dogma auf dem ersten Vatikanischen Konzil für jede Menge Streit gesorgt.

Von Almut Finck

Etwa 20 Prozent aller Bischöfe war damals vehement dagegen, konnten sich aber nicht durchsetzen. Und bis heute sehen Kritiker in der Dogmatisierung der päpstlichen Infallibilität im Jahr 1870 den Beginn einer unseligen, zumindest aber unhistorischen Entwicklung: weg vom Konziliarismus, weg von einer Bischofskirche, hin zu Zentralismus und päpstlichem Absolutismus, wie er zuletzt noch unter Ratzinger praktiziert worden ist.

Und Papst Franziskus? Er spricht von der Unfehlbarkeit des Gottesvolkes im Ganzen. Ein Angriff aufs Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit? Vom Papst höchstpersönlich?

Redaktion: Hildegard Schulte

Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes wird verkündet (am 18.7.1870)

WDR ZeitZeichen 18.07.2015 14:41 Min. Verfügbar bis 15.07.2025 WDR 5


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