Live hören
ARD Infonacht
23.03 - 07.00 Uhr ARD Infonacht
Lisa Kahlke

Wartelisten, Zusagen und Wohnungssuche

Studienplatz zusagen - oder lieber nicht?

Stand: 22.08.2013, 15:15 Uhr

Es könnte eng werden an den NRW-Hochschulen, wenn im Herbst all die Abiturienten aus dem doppelten Abiturjahrgang an die Unis und Fachhochschulen kommen. Die WDR 5 Leonardo-Serie "Abitur XXL - Sturm auf die Unis" spricht mit angehenden Studenten über die vielen schwierigen Entscheidungen, die sie dieser Tage treffen müssen.

Natürlich wusste Lisa Kahlke, dass die Konkurrenz um Studienplätze in diesem Jahr größer sein würde als sonst. Der doppelte Abi-Jahrgang mit seinen Auswirkungen war bei ihr und ihren Freundinnen in den letzten Jahren schließlich immer wieder ein Thema. Und deshalb hat sich die Bochumer Abiturientin auch bei fast zwei Dutzend Hochschulen beworben, um auf jeden Fall einen Studienplatz zu bekommen.

Lisa würde gerne Grundschullehrerin werden. Mittlerweile, erzählt sie, wurde sie bei den meisten Unis, an denen sie sich beworben hatte, auch wirklich angenommen: "Was mich wirklich überrascht hat - damit hatte ich halt gar nicht gerechnet, deswegen hatte ich mich auch bei so vielen beworben. Nach und nach kam das - außer Bonn, da hab ich direkt eine Absage bekommen, und auch im Nachrückverfahren keine Chance mehr, und in Bochum keine Zusage für Germanistik, - da stehe ich auf der Warteliste, auf Platz 270 ungefähr."

Warten auf die Wunschuni?

AudiMax der Ruhr-Universität Bochum

Lisas Wunschuni: die Ruhr-Universität Bochum.

Wartelistenplatz 270 - das klingt nach absoluter Chancenlosigkeit. Aber gerade Bochum war für Lisa eigentlich die Wunschuni. Und deshalb kümmerte sie sich in ihrem Urlaubsort an der Nordsee weiter um diese Bewerbung: "Meine Mutter hat in Bochum angerufen, um sich zu informieren, ob es überhaupt eine Chance gibt, im Nachrückverfahren noch reinzurutschen. Und als die Frau dann gehört hatte, welchen Schnitt ich habe, meinte sie: 'Ja, auf jeden Fall.' Aber das hat mir trotzdem keine Hoffnung gemacht, sag ich mal, weil die schließlich nicht wissen kann, wie das laufen wird. Das kann man ja noch gar nicht sagen."

Sollte sie anderswo zusagen? Oder doch lieber noch auf eine Nachricht aus Bochum warten? Eine schwierige Entscheidung, zumal die Frist für die Zusagen aus Dortmund, Essen, Wuppertal und den anderen Städten langsam ablief.

Der Urlaub bestimmt von Lebensplanungen

In ihrem Urlaub kontrollierte Lisa also jeden Tag um die 50 Mal ihre Emails: "Und alle drei Stunden - je nachdem, welche Zulassung kam - mein Leben umplanen, in welche Stadt ich ziehen will und so weiter. Und dann kam endlich am letzten Tag die Zusage, dass ich im Nachrückverfahren in Bochum angenommen bin. Hab ich auch direkt zugesagt! Und bin jetzt überglücklich, dass ich da studieren kann und studieren werde und freu mich schon voll drauf, mich einzuschreiben - yeah!"

Bei Lisa ist jetzt also alles klar - während ihre Freundin Débora Grote Urtubey immer noch nicht genau weiß, ob ihre Bewerbung um einen Medizin-Studienplatz erfolgreich sein wird. Débora hat einen Abi-Schnitt von 1,3 - ein sehr gutes Abitur, aber eben nicht gut genug, um von der Stiftung Hochschulstart sofort einen Studienplatz zugewiesen zu bekommen.

Das Ergebnis lässt noch auf sich warten

Abiturientin Débora Grote Urtubey

Débora muss noch warten, bevor sie sich auf Wohnungssuche begeben kann.

Déboras Problem: "Ich hab vor einigen Tagen einen Brief von Hochschulstart bekommen, dass ich jetzt offiziell an den Auswahlverfahren der Hochschulen teilnehme, und zwar von allen, bei denen ich mich beworben hatte. Was zwar schön ist und erfreulich, aber nicht wirklich überraschend. Und das wirkliche Ergebnis, ob ich dann irgendwo angenommen wurde und wo, erfahre ich dann erst Anfang September - ich glaub, um den Dritten herum."

Lisa kann sich also schon ganz entspannt in Bochum auf Zimmersuche begeben - zur Not bleibt sie eben noch ein Semester lang zuhause wohnen. Débora dagegen weiß noch nicht, ob sie in Bochum bleibt oder vielleicht in Düsseldorf, Münster oder Essen einen Studienplatz bekommt. An eine Wohnungssuche oder andere Pläne in einer neuen Stadt ist deshalb noch lange nicht zu denken.

"Also, für mich: noch Warten angesagt, was manchmal ein bisschen schwierig ist, weil alle meine Freunde halt schon ihre Zulassung haben und das ist schon ein bisschen ärgerlich. Aber mir bleibt ja nichts anderes übrig als warten , also… " fasst sie ihre Situation zusammen.

Nächste Folge: Die Planungen der Hochschulen

In der nächsten Folge hören wir nach, wie weit die Ruhr-Universität Bochum mit ihren Planungen für das Wintersemester schon ist. Und wie viele Studenten dort schon zugesagt haben.

Weitere Themen