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Paul Glaser

Paul Glaser mit "Die Tänzerin von Auschwitz"

Stand: 17.01.2015, 20:05 Uhr

Der niederländische Katholik Paul Glaser erfährt erst mit vierzig Jahren, dass seine Familie jüdische Wurzeln hat. Der Vater will nicht reden, aber Glaser deckt in den nächsten Jahren die tragische Geschichte seiner Vorfahren auf.

Ein Großteil seiner Verwandten ist im Holocaust umgekommen. Glaser stößt aber auch auf die außergewöhnliche Überlebensgeschichte seiner Tante Rosje. In "Die Tänzerin von Auschwitz" versucht Glaser nun der unbeugsamen Tante eine Stimme zu geben. Verschränkt mit der Geschichte der eigenen Recherche, fügt Glaser authentische Tagebucheintragungen und Briefe zur ungewöhnlichen Lebensgeschichte der Tanzlehrerin aus Amsterdam zusammen. Literarisch hat der Text seine Schwächen, aber der Leser lernt eine wirklich beeindruckende Frau kennen, die sich von den Nazis ihren Lebensmut nicht nehmen ließ. Zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz liegt Glasers Plädoyer für das Erinnern nun auch auf Deutsch vor. In WDR 5 Bücher erzählt er, wie die Entdeckung Tante Rosjes auch sein Leben verändert hat.

Eine Rezension von Mareike Ilsemann