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Symbolbild Verkehrswende: Eine Bushaltestelle in der Nähe von Meinerzhagen ( Sauerland / NRW )

Stadt, Land, Bus: Verkehrswende auf dem Land?

Ohne Auto geht hier nichts! Die Antwort hören Städter, wenn sie mit Menschen auf dem Land über Mobilität sprechen. Ist das bei Ihnen so? Oder hat sich da etwas verändert? Darüber möchte Anja Backhaus (aus der Stadt) mit Ihnen im WDR 5 Tagesgespräch reden!

Heute und morgen tagt die Verkehrsministerkonferenz in Münster und blickt auf den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. Doch gerade auf dem Land hakt es. Weniger Individualverkehr verbessert den Klimaschutz, sorgt für mehr Beweglichkeit und Teilhabe am Leben. Autos, Motorräder oder Mofas waren für 84 Prozent der Landbewohner die erste Wahl, das ergab eine Umfrage des Bundesagrarministeriums 2021. Hat sich da etwas geändert?

Gegen den ÖPNV sprechen fehlende Direktverbindungen, eine schlechte Taktung und eine als zu lang empfundene Fahrtdauer. Hinzu kommen unübersichtliche Fahrpläne, schlechte Erreichbarkeit und Zugänglichkeit von Bahnhöfen und Haltestellen, zu hohe Fahrpreise, unverständliche Tarifsysteme und wenig Stauraum für Einkaufstaschen oder Fahrräder. Viele Zugverbindungen wurden über Jahrzehnte eingestellt. Auf mancher früheren Trasse surren jetzt E-Bikes, aber keine Züge.

Das hat Folgen: Der ÖPNV verzeichnet geringe Nutzerzahlen und reduziert deswegen sein Angebot. Michael Groß ist Präsident des Sozialverbandes AWO. Er sagt: Für eine Mobilitätsgarantie müssen mehr Mittel für gut funktionierende Verbindungen in ländlichen Gebieten bereitgestellt werden. Der ÖPNV muss die Teilhabe von allen Menschen diskriminierungsfrei ermöglichen und die Abhängigkeit vom Auto reduzieren. Damit spricht der Sozialverband einen Punkt an, der leicht übersehen wird beim Blick auf die vielen Garagen und Carports auf dem Land. Es gibt auch dort Menschen, die kein Auto haben, es sich nicht leisten können oder nicht in der Lage sind, selbst zu fahren.

"Gerade im ländlichen und suburbanen Raum muss das Angebot im ÖPNV besser werden, damit Pendler vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen können. Deshalb unterstützen wir die Kommunen bei der Entwicklung von innovativen Mobilitätskonzepten", sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst bereits 2020, als er noch Verkehrsminister war.

Geht bei Ihnen auf dem Land etwas ohne Auto? Würden Sie gerne umsteigen oder ist es gut, so wie es ist? Hat sich beim ÖPNV etwas getan in den letzten Jahren? Was fehlt, damit das Auto Pause hat? Auf dem Land ist Kreativität gefragt: Carsharing, Mitfahrgelegenheit, Bus auf Abruf. Welche Möglichkeiten nutzen Sie auf dem Land? Welche Erfahrungen haben Sie als Städter auf dem Land gemacht bei der Mobilität?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Iko Tönjes Landesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland VCD NRW

Redaktion: Willi Schlichting und Moritz Folk

Stadt, Land, Bus: Verkehrswende auf dem Land?

WDR 5 Tagesgespräch 17.04.2024 45:47 Min. Verfügbar bis 17.04.2025 WDR 5


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