Bunt wie die Blätter im Herbst - unsere Favoriten im Oktober
Stand: 21.09.2023, 12:31 Uhr
Auch im Oktober liefern unsere Favoriten wieder spannende Geschichten, Künstlerinnen und Künstler und eine bunte Auswahl an guter Musik. Wenn es draußen ungemütlich wird, bringen wir die richtige Stimmung durchs Radio!
Von Kirsten Kynast; Kathrin Herr
Club des Belugas & Maya Fadeeva - Catching Summertime
Den Sommer noch einmal einfangen oder Revue passieren lassen? Bitte mit Club de Belugas und Maya Fadeeva und dem passenden Titel "Catching Summertime"! Wir geben es zu: wir haben die Nujazz-Band Club des Belugas und auch Sängerin Maya Fadeeva schon lange ins Herz und unsere Ohren geschlossen. Die Band veröffentlichte schon mehr als 12 Studioalben, darunter auch schon oft in Kollaboration mit Jazzsängerin Maya Fadeeva. Diese ist in Sankt Petersburg geboren und lebt seit vielen Jahren in Düsseldorf. Unser ausgewählter Favorit des Ensembles und der Sängerin ist mal wieder der perfekte Mix aus Swing, Electro und Soul – wir versorgen Sie auch in Zukunft mit News aus dieser Konstellation!
Felipe Baldomir - Together we fly
Alle Stücke des Indie-Folk-Sängers Felipe Baldomir lassen uns an gute Zeiten denken und machen gute Laune: Baldomir kommt aus Uruguay und lebt mittlerweile in Australien. Mit seinem Debütalbum "Nature Speaks" aus 2017 tourte er durch Südamerika, die Lateinamerika-Tour der Band Milky Chance "Stolen Dance" durfte er als Solokünstler begleiten. Und danach ging es dann ans andere Ende der Welt – nach Australien. 2020 veröffentlichte Baldomir sein zweites Album "Only Light" und im Mai diesen Jahres seine Single und unseren Favoriten "Together we fly", ein Vorgeschmack auf seine dritte Platte, die hoffentlich noch dieses Jahr herauskommt. In "Together we fly" wünscht sich Felipe Baldomir eine Welt ohne Grenzen, in der jeder und jede überall willkommen ist: "We are all under the same sun, and together we fly, fly so high" – seine Akustikgitarre und warme Stimme lassen uns den Track und die starke Message so schnell nicht vergessen.
NoSo - Kaitlin
Baek Hwong (he/they) alias NoSo aus Los Angeles wurde durch das Debütalbum "Stay proud of me" (2022) bekannt. Thematisch geht es in vielen Stücken, um die Suche nach der eigenen Identität. Im Juni diesen Jahres kam die neue Single "Kaitlin" heraus – ein kleiner Vorgeschmack auf die kommende zweite Platte. In unserem ausgewählten Favoriten zeigt NoSo die Kunst des Fingerstyle Spielens und scheut nicht vor komplizierten Gitarrenpassagen. "Kaitlin" handelt von der ersten Beziehung, in der man gut behandelt wird, nachdem vorher alles schief ging. Indie-Rock mit sonnigen Vibes und Akustikgitarre – das brauchen wir diesen Monat!
Leo Middea & Mallu Magalhães - Borbotea Efeito
Die brasilianische Singer-Songwriterin Mallu Magalhães hat bereits 5 Studioalben und mehrere Singles veröffentlicht und lebt in Portugal. Ihre Musikkarriere startete 2007 im Alter von 15 Jahren. Leo Meddea, geboren in Rio de Janeiro, lebt mittlerweile in Lissabon. Hier veröffentlichte er drei seiner fünf Platten, die neuste heißt "Gente". Darauf enthalten ist auch unser Favorit "Borbotea Efeito". Im sonnigen und leichten Pop-Sück begeistern die beiden Künstler*innen im Duett in ihrer Muttersprache. "Borboleta Efeito" bedeutet übersetzt "Schmetterlingseffekt" – sie singen über das wissenschaftliche Konzept oder einfach darüber, wie überwältigend Leidenschaft sein kann. Mehr unbeschwerte portugiesische Popmusik finden Sie auf 10 weiteren Stücken von "Gente".
Brooke Combe - Black is the new Gold
Wir entdecken für Sie Monat für Monat immer wieder neue Musik – und wir sind für unsere Oktober-Favoriten fündig geworden: Mit Brooke Combe aus Schottland! Internationale Bekanntheit erlangte die Singer-Songwriterin durch ihre Coverversion "Yes Sir, I can Boogie". Im April diesen Jahres veröffentlichte die mittlerweile 23-jährige Künstlerin ihr Debütalbum "Black is the new Gold". Wir haben uns als Favoriten für den gleichnamigen Song entschieden. Im Stück erforscht Combe ihre Wurzeln und die Bedeutung ihrer Familiengeschichte. Auf den sieben weiteren Tracks ihres Debüts hören Sie den Facettenreichtum der jungen Musikerin – ein echter Geheimtipp!
Half Moon Run - Alco
Half Moon Run ist eine Band aus Kanada, genauer gesagt aus Montreal und die ist der beste Beweis dafür, dass es manchmal ganz gut sein kann, einen Schritt zurück zu tun, bevor man weitergeht. Ihr neues Album "Salt" steht ganz unter dem Motto "Back to the roots" – und damit klingen sie so frisch wie lange nicht mehr, was auch ihr Song "Alco" ganz gut beweist. Gegründet hat sich das Trio schon vor einer gefühlten Ewigkeit, als zwei Schulfreunde von der Westküste Kanadas zu dessen Ostküste – genauer gesagt nach Montreal – übersiedeln und dort via Suchanzeige eine Band zusammenstellten. "Salt" ist ihr insgesamt fünftes Studioalbum
Emma Elisabeth - Heart on a String
Ausgerechnet mit Coversongs von Bob Dylan, Lou Reed, Elton John und Konsorten hat die Künstlerin Emma Elisabeth ihre musikalische Unabhängigkeit eingeläutet. Die Zeiten des Coverns sind allerdings längst vorbei – unser Favorit "Heart on a String" stammt aus ihrer ganz eigenen Feder und findet sich auf ihrem insgesamt dritten Solo-Album "Some kind of Paradise". Eigentlich stammt die Künstlerin aus Schweden, war mit ihrer Musik aber bereits überall auf der Welt unterwegs, darunter z. B. London, Los Angeles und Tokio. Inzwischen lebt sie in Berlin, was aber ausdrücklich lediglich temporärer Natur ist, wie sie auf ihrer Website beteuert.
Girl Ray - Love is enough
Girl Ray sind erwachsen geworden! Also zumindest in dem Sinne, dass sie einen wunderbaren eigenen Stil gefunden haben, der sehr viel ausgefeilter klingt als alles, was vorher da war und irgendwo zwischen Post-Disco und Indie-Pop liegt. Die Musik der drei Londonerinnen macht einfach Spaß und das beweisen sie einmal mehr auf ihrem neuen und damit dritten Album "Prestige", das fast schon als Konzeptalbum durchgehen kann. Dominierendes Hauptthema: die Liebe. Anfang August kam das raus, gerade noch rechtzeitig, um als Sommersoundtrack funktionieren zu können. Die Inspiration zum Bandnamen lieferte übrigens der US-amerikanische Dadaist und Surrealist Man Ray.
Glimmer of Blooms - Other Side (Sped Up)
Dem Partner oder der Partnerin die eigenen Gefühle zu offenbaren kann manchmal schwieriger sein als die Grundsätze der Quantenphysik. Gut, dass es Musik gibt! Denn die schafft es sogar – zumindest laut Glimmer of Blooms – Brücken zu schlagen. Und genau die Art von Musik, möchte er selbst machen. Passenderweise heißt unser Favorit von ihm auch noch "Other Side". Seine Gefühle verarbeitet der Wiener Künstler schon seit seiner frühen Jugend übrigens innerhalb der Musik. Für ein introvertiertes Kind, das sich zudem als Person of Colour in der mehrheitlich weißen Gesellschaft Österreichs leider oft mit Rassismus konfrontiert sieht, ist Musik eben ein sehr gutes Ventil.
Camilla Leonel & SCALON - Peço Pra Você
Camila Leonel und Scalon kommen beide aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, der im Prinzip genau zwischen Sao Paulo, Rio de Janeiro und der Hauptstadt Brasilia liegt. Beide haben irgendwann beschlossen, ihre eigentlichen Jobs aufzugeben, um sich voll und ganz der Musik zu widmen. Gute Entscheidung, wie der Song Peco pra você beweist. Und nicht nur das: der Song zeigt nebenbei auch noch, dass nebst traditioneller Musik wie Samba oder Bossa Nova eben auch ziemlich gute Popmusik aus Brasilien kommt. Der Song handelt übrigens von der Liebe, genauer gesagt von einer Trennung, mit der die eine Person nicht ganz einverstanden zu sein scheint. "Peco pra você voltar" heißt zu Deutsch nämlich so viel wie: "Ich bitte dich, zurückzukommen".
