Uwe Timm, Schriftsteller

Uwe Timm - Alle meine Geister

Uwe Timm führt in seinen Romanen und Erzählungen immer wieder zurück in die bundesdeutsche Geschichte und verknüpft dabei in die Rückblicke auch persönliche Erinnerungen an Familie und Freunde. In "Alle meine Geister" blickt er auf seine Lehrjahre nach dem Krieg.

Uwe Timms Vater war durch Zufall Pelzhändler geworden, und schickte seinen Sohn in den 1950er Jahren bei einem Kürschner in die Lehre. Tatsächlich übernahm Uwe Timm das Geschäft seines Vaters; dann aber machte er das Abitur nach, studierte und wandte sich der Literatur zu. Jetzt im Alter erinnert er sich an die "Geister", denen er als junger Handwerkslehrling in der Kürschnerwerkstatt begegnete, und die ihn geprägt und beeinflusst haben. Da sind die Kollegen, die während der Arbeit vom Krieg erzählen und seine politische Haltung formen. Da sind die reichen Kunden, die sich in der jungen Bundesrepublik Pelze wieder leisten können, und da sind auch die Bücher, die er in jenen Jahren liest, Salingers "Fänger im Roggen" und die Romane Dostojewskis.
Auf der Litcologne spezial 2023 hat Uwe Timm im Gespräch mit Thomas Böhm seine Erinnerungen geteilt und aus dem Roman gelesen.

Ausschnitte einer Veranstaltung der Litcologne spezial 2023.

Moderation: Thomas Böhm
Redaktion: Tobias Habig
Bearbeitung: Cornelia Müller

Buchangaben:
Uwe Timm: Alle meine Geister
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 288 Seiten