Eden Golan jubelt nach dem Erreichen Israels des Finales beim Eurovision Song Contest (ESC) 2024

Global Pop News 10.05.2024

Israel ereicht das Finale beim Eurovision Song Contest 2024

Stand: 10.05.2024, 09:45 Uhr

Eden Golan gilt als Mit-Favoritin im Finale | Inoffizielle Hymne von Hongkong verboten | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Anna Kravcikova & Joyce Lee

Beim zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contests in Malmö konnten sich zehn von sechzehn Ländern einen Platz im Finale sichern. Mit dabei auch Eden Golan, die russisch-israelische Kandidatin für Israel. Doch ihre Teilnahme ist seit Monaten sehr umstritten. Deswegen gibt es in der ganzen Stadt Sicherheitsvorkehrungen: Eden Golans Unterkunft ist geheim und sogar Israels Geheimdienstchef ist nach Israel gereist, um sich um ihre Sicherheit zu kümmern. Polizeieinheiten aus Schweden, Norwegen und Dänemark kamen zur Verstärkung nach Malmö.

In Malmö lebt die größte Community von Palästinensern in Schweden. Am Donnerstag gab es friedliche Proteste gegen Israels Teilnahme am ESC und für eine Waffenruhe in Gaza, bei denen bis zu 12.000 Menschen erschienen sind. Auch die Aktivistin Greta Thunberg hat daran teilgenommen. Viele der Hotels, in denen die Künstler untergebracht sind, sind abgeriegelt und die Gäste werden am Einlass kontrolliert, wie am Flughafen. Am Abend selber gab es bei Eden Golans Auftritt viele Buhrufe und Pfiffe, was jedoch im Fernsehen nicht deutlich zu hören war. Einige Zuschauer haben sogar den Saal verlassen. Die Sängerin Eden Golan musste im Vorfeld einiges am Song verändern, denn vorher hieß er "October Rain", was den ESC-Verantwortlichen in Anbetracht des 7. Oktobers zu politisch war. Jetzt heißt der Song "Hurricane". Das Finale findet am Samstagabend statt, aktueller Favorit ist Kroatien, dicht gefolgt von Israel.

Inoffizielle Hymne von Hongkong verboten

Der Song "Glory to Hong Kong" ist seit der Massenproteste in 2019 die Hymne der Demokratiebewegung in Hongkong. Damals sind viele Menschen gegen den wachsenden Einfluss von China und für die Demokratie auf die Straße gegangen. Jetzt hat das Gericht in Hongkong das Lied verboten, denn es würde die Proteste „rechtfertigen und romantisieren“, schreibt der Richter in der Urteilsbegründung. Außerdem würde es als "Anstoß für gewalttätige Proteste" genutzt werden.

 Die Hongkonger Regierung steht Peking nah und sieht die nationale Sicherheit durch das Lied bedroht. Vergangenes Jahr hat die Hongkonger Regierung verärgert reagiert, als der Song als Hymne Hongkongs bei internationalen Sport Events gespielt wurde – angeblich aus Versehen. Das hat die Regierung als Beleidigung der eigentlichen chinesischen Hymne bezeichnet. Offiziell hat Hongkong keine eigene Hymne, sondern spielt bei offiziellen Events die Nationalhymne von China. Deswegen versuchen die Behörden schon seit Jahren, das Lied "Glory to Hong Kong" zu verbieten. Ende Juli hat das Oberste Gericht in Hongkong den Antrag noch abgelehnt. Die Regierung hat anschließend gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt und jetzt Erfolg gehabt. Somit hat das Gericht das frühere Urteil gekippt: Der Song darf also nicht mehr ausgestrahlt oder verbreitet werden. Kritiker sagen, das würde die Rechte und die Meinungsfreiheit der Menschen einschränken. Außerdem könnte die Regierung jetzt Aktivitäten wie Proteste verbieten, bei denen das Lied gespielt wird.