Showdown in New York: Trump vor Gericht

Stand: 05.04.2023, 12:41 Uhr

Ein historischer Tag in New York: Unter großem Polizeiaufgebot und begleitet von Demonstrationen ist der frühere US-Präsident Donald Trump zur Verlesung der Anklage gegen ihn vor Gericht erschienen.

Der Republikaner lief begleitet von Sicherheitsleuten in das Gerichtsgebäude in Manhattan und wurde dort vorübergehend in Gewahrsam genommen. In der, am Dienstag vor einem Gericht in New York offengelegten, Anklageschrift wird dem Republikaner vorgeworfen in 34 Fällen Geschäftsunterlagen verfälscht zu haben. Der 76-Jährige plädierte auf nicht schuldig. Nach dem Termin zur Verlesung der Anklage verließ Trump das Gericht und fuhr in einem Konvoi davon.

Die Bilder des Tages aus New York

Demonstranten, Absperrungen und viel Polizei: Rund um das New Yorker Gerichtsgebäude war am Dienstag viel los. Alle warteten auf Donald Trump, der sich als erster ehemaliger Präsident der US-Geschichte einer Anklage wegen strafrechtlicher Vergehen gestellt hat.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump winkt, als er vor dem Strafgericht in Manhattan zu seiner Anklageverlesung erscheint.

Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) ist Donald Trump im New Yorker Gericht eingetroffen - begleitet von Sicherheitsleuten.

Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) ist Donald Trump im New Yorker Gericht eingetroffen - begleitet von Sicherheitsleuten.

Kurz danach betrat Trump den Gerichtssaal zur Verlesung der Anklage. Kameras durften die Ereignisse im Gerichtssaal nicht live übertragen - lediglich einige Fotografen konnten zu Beginn des Termins Fotos machen. Sie verließen den Saal nach wenigen Minuten wieder.

In der offengelegten Anklageschrift wird dem Republikaner vorgeworfen, in 34 Fällen Geschäftsunterlagen verfälscht zu haben.

Trump plädierte wie erwartet auf nicht schuldig.

Vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich in den Stunden davor bereits zahlreiche Menschen. Zum einen Gegner von Trump, die gegen ihn protestierten und forderten, dass er ins Gefängnis gehen soll.

Und auch Anhänger von Trump waren vor Ort und zeigten ihre Solidarität mit dem Ex-Präsidenten.

Kurzzeitig trafen beide Seite auch aufeinander und es kam zu Wortgefechten.

Rund um das Gericht in New York wurden viele Polizeikräfte zusammengezogen, damit es nicht zu Störungen oder Ausschreitungen kommt.

Der Ex-Präsident war vom Trump-Tower in Manhattan in Richtung Gericht aufgebrochen.

Sie ist der Auslöser des Ganzen: die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels, die nach eigenen Angaben 2006 Sex mit Trump hatte. Vor der Präsidentschaftswahl 2016 zahlte ein für Trump arbeitender Anwalt rund 120.000 Euro an sie. Mit der Zahlung sollte verhindert werden, dass Daniels an die Öffentlichkeit geht. Das hätte Trump im Wahlkampf schaden können. Die Zahlung könnte als illegale Wahlkampffinanzierung gewertet werden.

Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass sich ein Ex-Präsident in einem Strafverfahren verantworten muss. Die Ankunft am Gericht wurde begleitet von großen Sicherheitsvorkehrungen und Demonstrationen seiner Unterstützer, wie auch Gegner.

Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan hatte vergangene Woche die Anklage gegen Trump verkündet. Zur Anklageverlesung muss ein Beschuldigter persönlich erscheinen.

Verstoß gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung?

Der Fall ist kompliziert. Kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 2016 ließ Trump Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlen. Sie hatte behauptet, sie habe Sex mit ihm gehabt. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist. Eine solche Zahlung an sich ist nicht illegal. Trump wird Medien zufolge aber wohl vorgeworfen, diese falsch abgerechnet und Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Damit könnte er auch gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben.

Trump weist alle Vorwürfe als "Hexenjagd" zurück, mit der sein Sieg bei der Präsidentenwahl 2024 verhindert werden solle.

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