zu sehen ist die Autobahnausfahrt Duisburg

A59-Ausbau in Duisburg: 1.400 Einwände gegen oberirdische Lösung

Stand: 28.03.2024, 17:35 Uhr

Der Ausbau der A59 im Duisburger Norden sorgt weiter für Diskussionen. Laut Stadt haben sich 1.400 Menschen gegen die Pläne der Autobahn GmbH gewendet.

Dieses Vorhaben beschäftigt Menschen und Politik in Duisburg schon seit Jahren: Die A59 soll zwischen dem Kreuz Duisburg und Marxloh sechs- bis achtspurig ausgebaut werden. Über die genaue Art und Weise gibt es allerdings weiter heftige Diskussionen.

Die Autobahn GmbH möchte die A59 - ähnlich wie bisher - oberirdisch durch die Stadtteile im dicht besiedelten Duisburger Norden führen. Dagegen wehrt sich die Stadt. Sie kämpft für einen Tunnel, unter anderem, um die Menschen von Verkehrslärm zu entlasten und Platz für Grünflächen zu schaffen.

Oberbürgermeister: "An der Lebenswirklichkeit vorbeigeplant"

Die Autobahn GmbH argumentiert vor allem mit Kosten und Bauzeit. Eine oberirdische Trasse wäre nach den letzten Kalkulationen von Straßen.NRW aus dem Jahr 2020 mit 1,1 Milliarden Euro um rund ein Drittel günstiger als ein Tunnel. Außerdem wäre die Hochtrasse deutlich schneller fertig. Für die oberirdische Variante kursiert eine Bauzeit von rund sechseinhalb Jahren. Ein Tunnel würde voraussichtlich eine doppelt so lange Bauzeit bedeuten.

Dennoch pocht die Stadt auf die Tunnellösung. "Unsere Haltung ist klar", lässt sich Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link auf dem Facebook-Auftritt der Stadt zitieren. "Die Menschen haben eine Perspektive für mehr Lebensqualität verdient. 1400 Einwendungen zeigen, dass die Autobahngesellschaft an der Lebenswirklichkeit der Duisburgerinnen und Duisburger vorbeigeplant hat. Das machen wir nicht mit."

1400 Einwendungen gegen oberirdische Lösung

Die Autobahn GmbH hatte ihre Planungsunterlagen im vergangenen August beim Fernstraßenbundesamt eingereicht. Danach hatten Bürger einige Wochen Zeit, die Unterlagen einzusehen und Einwendungen einzureichen. Laut Stadt haben 1400 Menschen von diesem Recht Gebrauch gemacht. Die Einwendungen seien inzwischen durch das Fernstraßenbundesamt geprüft worden.

Stadtgespräch aus Duisburg: A59 am Limit

WDR 5 Stadtgespräch 09.11.2023 56:32 Min. Verfügbar bis 08.11.2025 WDR 5


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Erörtungstermin im April

Nun geht das Verfahren in die nächste Runde: "Vom 16. bis voraussichtlich 22. April 2024 wird es einen Erörterungstermin in Duisburg geben. Die Einwenderinnen und Einwender erhalten so Gelegenheit, ihre Betroffenheit persönlich darzulegen und sich mit der Autobahn Gesellschaft auszutauschen", teilt die Stadt bei Facebook mit.

Bürgerverein kritisiert Fernstraßenbundesamt

Der Meidericher Bürgerverein - Befürworter der Tunnellösung - kritisiert den Zeitpunkt der Kommunikation des Fernstraßenbundesamtes, das den Termin heute unter anderem auf seiner Homepage veröffentlicht hat. Die Einwendenden hätten "bisher keinerlei Rückmeldung zu Ihrer Einwendung erhalten oder eine persönliche Einladung zum Erörterungstermin bekommen". Dieses Vorgehen sei "in keinster Weise bürgerfreundlich", heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

Das Fernstraßenbundesamt wies die Vorwürfe auf WDR-Nachfrage als "unberechtigt" zurück: "Die Bekanntmachung des Erörterungstermins erfolgte gemäß den geltenden gesetzlichen Vorschriften", heißt es in einer Antwort am Donnerstag. Über die gesetzlichen Vorgaben hinaus habe man "heute insgesamt über 1300 Einladungen versendet".

Unsere Quellen:

  • Stadt Duisburg
  • Autobahn GmbH
  • Fernstraßen-Bundesamt

Über dieses Thema berichtet der WDR am 28.03.2024 in der Lokalzeit aus Duisburg.

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