Rund 30 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen haben bereits eine Partnerstadt in Israel. Keine dieser Partnerkommunen liegt allerdings im Gebiet entlang des Gazastreifens. Unter der Leitung des NRW-Ministeriums für Internationales hat die Landesregierung daher das Projekt "Schalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel" (hebräisch für "Frieden und Freundschaft") gestartet: Israelische Kommunen in der Umgebung des Gazastreifens sollen Partnergemeinden in NRW erhalten. In gemeinsamen Initiativen könne NRW dann den Wiederaufbau vor Ort unterstützen.
Die ersten Partnerschaften sollen nach Auskunft des Ministeriums bereits in diesen Tagen an den Start gehen. Die Landesregierung stellt dafür 300.000 Euro zur Verfügung, gefördert werden sollen kommunale und zivilgesellschaftliche Projekte zum Wiederaufbau in den betroffenen israelischen Kommunen.
Vom Hamas-Terror Betroffenen helfen
Aufgrund der hohen Zahl der Opfer und der Zerstörungen sei absehbar, dass der Wiederaufbau des betroffenen Landstrichs entlang der Grenze zum Gazastreifen einen "enormen Kraftakt" für Israel darstellen werde, sagte Nathanael Liminski (CDU), Minister für Internationales. Die Landesregierung wolle "denen helfen, die vom Terror der Hamas unmittelbar betroffen sind". Man setze damit "ein klares Zeichen: Wo Terroristen jüdisches Leben auslöschen wollten, wird Nordrhein-Westfalen helfen, es wieder zum Blühen zu bringen".
Die Stadt Essen gab bereits bekannt, eine Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt Aschkelon einzugehen - eine der am meisten beschossenen israelischen Städte in diesem Krieg. Man wolle mit der Partnerschaft "Solidarität mit Israel ausdrücken und ganz konkret Menschen vor Ort Hilfestellung leisten", sagte der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU).
Zwei Kliniken beschließen Zusammenarbeit
In einer weiteren Aktion unterzeichneten die Direktoren der Uniklinik Essen und des Souraski Medical Center in Tel Aviv eine Absichtserklärung für die Aufnahme einer intensiveren Zusammenarbeit. Beide Kliniken forschen bereits seit einem Jahr gemeinsam und wollen nun auch am Projekt "Shalom-Chaveruth" teilnehmen. Der Zusammenschluss könne die Hilfe, die das Souraski Medical Center derzeit für israelische Opfer leiste, "erheblich verstärken", sagte Ronni Gamzu, Leiter der israelischen Klinik. Dabei gehe es beispielsweise um posttraumatische Belastungsstörungen unter den Opfern und Soldaten der brutalen Terroranschläge der Hamas.