Service Hörbuch
Anne Berest: Die Postkarte
Vier Vornamen auf einer rätselhaften Karte, die eines Tages in der Post liegt. Mit ihr startet für Anne eine Reise – durch Archive, durch die Zeit – vor allem durch die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Anne und ihre Mutter besuchen die Orte ihrer jüdischen Vorfahren.
"Die Postkarte" der französischen Schriftstellerin Anne Berest ist eine autobiographische Geschichte. Über die Lebens- und Schicksalswege ihrer Großeltern, die 1942 in Auschwitz ermordet worden sind. Die Autorin hat akribisch wie eine Privatdetektivin nach Spuren gesucht, sie hat Sammeleifer bewiesen wie eine Archivarin.
Anne Berest erzählt chronologisch, sie schildert nah und anschaulich, wie von Jahr zu Jahr das Klima judenfeindlicher wird. Auch in Frankreich, wo sich die Großeltern zuletzt niedergelassen haben.
Es ist eine Familienbiographie, die zuweilen wie das Drehbuch für einen Film wirkt und der stets eine Dosis Zeitgeschehen beigemischt ist. Es ist nicht immer einfach auszuhalten, wie sich die Familie auf einen tödlichen Abgrund zubewegt, den sie nicht sehen will oder kann. Die Schauspielerin Simone Kabst liest das Hörbuch auf einfühlsame Weise.
Hörbuch
Anne Berest (2023): Die Postkarte. Gelesen von Simone Kabst. Aus dem Französischen von Amelie Thoma, Michaela Meßner. Hamburg: Osterwoldaudio. 862 min. 21,95 Euro. ISBN: 978-3-86952-584-6.
Buch
Anne Berest (2023): Die Postkarte. Aus dem Französischen von Amelie Thoma, Michaela Meßner. 544 Seiten. 28 Euro. ISBN: 978-3-8270-1464-1.
Autor: Wolfgang Meyer
Redaktion: Beate Wolff
Service Hörbuch ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort jeden zweiten Montag zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.
