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Montage: Twitterlogo mit Smartphones in deren Displays der Papst und der Petersdom

Reaktionen auf die Papstwahl

Segen für die Netz-Gemeinde

Stand: 14.03.2013, 12:07 Uhr

Die Reaktionen der Twitter-User auf das Ergebnis der Papstwahl sind ebenso humorvoll, wie kritisch. Ohnehin spielten die Sozialen Netzwerke bei der diesjährigen Wahl keine unwesentliche Rolle.

Von Sebastian Trzaska

Als Papst Franziskus am Mittwochabend die Menschen auf dem Petersplatz segnete, schloss er ausdrücklich auch jene ein, die das Geschehen über das Internet verfolgten. Und auch in den sozialen Netzwerken ist das Wahlergebnis ein wichtiges Thema. Dabei sind die Äußerungen der User bei Twitter überwiegend positiv. Sie gratulieren Franziskus zum Ergebnis der Papstwahl und wünschen ihm viel Kraft für seine zukünftigen Aufgaben. Andere betrachten die Wahl etwas kritischer und nehmen dabei Bezug auf die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche. Allerdings sind auch viele humorvolle Kommentare auf Twitter zu finden. So hieß es beispielsweise: "Keine Bürgerbeteiligung bei Papstwahl! Hunderttausend Menschen demonstrieren auf dem Petersplatz." Oder: "Wir sind Papst, dürfte sich die Franziskaner-Brauerei gestern gedacht haben. Das schreit doch förmlich nach nem Papst-Bier."

Unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses erwachte auch der Twitter-Account des Papstes wieder zum Leben. "Habemus Papam Franciscum", verkündete @Pontifex um 20:33 Uhr. Bisher wurde die Nachricht von 79.000 Usern retweetet, also weitergeleitet, und von knapp 23.000 Menschen favorisiert. Aktuell verfolgen über 1.800.000 Nutzer die Aktivitäten des Ponitefex auf Twitter. Es existieren zudem mehrere Accounts von Jorge M. Bergoglio. Allerdings scheint keiner davon tatsächlich von Papst Franziskus selbst zu sein.

Es wurde fleißig gezwitschert

Welche Bedeutung die sozialen Netzwerke auch schon während der Conclave gespielt hatten, macht die Aufregung um den Twitter-Account von Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson aus Ghana deutlich. Nachdem unterschiedliche Medien vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses gemeldet hatten, dass das Profil des Mitfavoriten gesperrt sei, deuteten viele dies als einen Hinweis darauf, dass Turkson der neue Papst sei.

Das tatsächliche Ergebnis der Papstwahl verbreitete sich über Twitter und Facebook dann aber auch rasend schnell. Hatten vor der Papstwahl rund 40.000 Menschen die Facebook-Seite von "Cardenal Jorge Bergoglio" mit "Gefällt mir" markiert, waren es heute über 144.000. Nach Angaben des Sozialen Netzwerkes sprechen unter dem Stichwort "Cardenal Jorge Bergoglio" derzeit rund 13.800 Nutzer über den neuen Papst. Der Großteil der User ist zwischen 35-54 Jahren alt.

Doch obwohl das Ergebnis der Papstwahl zahlreich über Twitter kommentiert wurde, belegte das Stichwort "Pope Francis" in der Liste der weltweiten Twitter Trends heute nur Platz 6. In den argentinischen und deutschen Twitter Trends tauchten Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Papst stehen, überhaupt nicht unter den zehn Spitzenreitern auf.

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